Bavarian Winter

MHD: 30.04.2024

Manchmal muss man den Zufall und den Fehler umarmen. Eigentlich wollten wir trotz der kühleren Temperaturen nochmals ein Bavarian Summer einbrauen nachdem das Bier sehr gut bei Euch angekommen ist. Leider hat dann irgendwer beim Schroten sich vertan und viel zu viel Malz in falscher Zusammensetzung durch die Mühle gelassen. Der Fehler ist uns natürlich erst aufgefallen, als wir schon eingemaischt hatten. Die Idee eines Bavarian Winters stand schon länger im Raum, so dass wir spontan beschlossen haben zu der nun eingemaischten Malzmischung ein Rezept zu erstellen. Die Maischarbeit haben wir ziemlich beim Bavarian Summer belassen. Da aber das Bier bei einer normalen Kochung eher im Bereich eines Bockbieres gelandet wäre, haben wir hier etwas komplett neues ausprobiert. Auf einem Vortrag kurz zuvor empfahl Prof. Martin Krottenthaler als energiesparende Maßnahme die Kochzeit auf 60min zu reduzieren, und dabei auch nur die ersten 20min zu kochen, dann ohne Energiezufuhr mit Deckel darauf stehen zu lassen, und dann wieder die letzten 20min zu kochen. Dadurch hat man natürlich eine geringere Verdampfung, also erhält man etwas mehr Würze, die aber dafür mit niedrigerer Stammwürze. Unedle Aromakomponenten werden trotzdem ausgetrieben, aber eben bei deutlich geringerem Energieverbrauch. Als Hefe kam wieder unsere Kveikhefe zum Einsatz. Diese Hefe zaubert in dieses Bier wunderbare Zitrus und Bratapfel Aromen, passend zur kühlen Jahreszeit.

Da unser Bavarian Summer ja das "Bavarian" im Namen hatte durch die Zusammenarbeit mit den BavarianBeerDudes , und wir auch schon über ein Bavarian Winter mit ihnen diskutiert hatten, fragten wir dort nach, ob sie auch diesen "Unfall" mitmachen wollen. Nach einer gemeinsamen Verkostung des Ergebins stand fest, dass wir auch bei diesem Bier zusammen auftreten wollen. Die BavarianBeerDudes haben uns bestärkt darin, mit diesem Fehlern offen umzugehen. Vorallem, wenn das Ergebnis so gut ist wie beim Bavarian Winter.

Eckdaten

  • Stammwürze: 14,6°P
  • Datum des Sudes: 18.10.2023
  • Brauerei: freibier.cc
  • Pfannevollmenge: 300l
  • Ausschlagmenge heiß: 270l

Brauwasser

  • Hauptguss: 170l
  • Nachgüsse: Nach Bedarf

Schüttung

  • 32kg Bio Wiener Gerstenmalz, Weyermann, Bamberg, Charge Y004 31116025-01
  • 20kg Bio Pilsener Gerstenmalz, Weyermann, Bamberg, Charge Y040 31110025-01
  • 5kg Bio Münchner Gerstenmalz, Weyermann, Bamberg, Charge X313 33119025-01
  • 5kg Bio CaraRed, Weyermann, Bamberg, Charge X144 33244025-01

Bio-Kontrollstelle DE-ÖKO-037

Maischarbeit

  • Einmaischtemperatur: 55°C
  • 1. Rast: 55°C, 15min
  • 2. Rast: 62°C, 40min
  • 3. Rast: 72°C, 15min
  • Abmaischen: 78°C

Würzekochen mit Hopfengabe

  • Kochzeit: 60 min
  • Dabei die ersten 20min volle Kochung, dann 20min mit Deckel darauf stehen lassen, und zum Ende die letzten 20min wieder volle Kochung.
  • Hopfengabe bei Kochbeginn: 120g BIO Mandarina Bavaria Pellets Typ 90 11,2% Alpha, Biohof Friedrich, Ernte 2022
  • Hopfengabe nach 45min Kochzeit: 150g BIO Tradition Pellets Typ 90 4,1% Alpha, Biohof Friedrich, Ernte 2022
  • Hopfengabe WHP: 75g BIO Tradition Pellets Typ 90 4,1% Alpha, Biohof Friedrich, Ernte 2022

Gärung

  • Anstelltemperatur: 40°C
  • Hefe: 1500ml Kveikhefe TUM252, eigene Erntehefe
  • Temperatur halten auf 35°C für eine Woche, bis keine Gäraktivität mehr
  • Danach Raumtemperatur, ca. 17°C

Reifung

  • Flaschengärung
  • Am 31.10.2023 abgefüllt mit 15l Speise vom Sudtag

Etikett